Kloster Hirsau
 


Ansichten des Klosters

 

Die bislang einzig bekannte Ansicht des Klosters Hirsau vor der Zerstörung von 1689 findet sich auf dem Zinnsarg des 1677 im Alter von 30 Jahren verstorbenen Herzogs Wilhelm Ludwig von Württemberg in der Fürstengruft der Stuttgarter Stiftskirche. Nach nur dreijähriger Regierung hatte der Herzog im Hirsauer Schloss einen tödlichen Schlaganfall erlitten. Seine Witwe Magdalena Sibylla (1652-1712), eine geborene Landgräfin von Hessen-Darmstadt, Mit-Vormünderin ihres erst einjährigen Sohnes Eberhard Ludwig, fühlte sich dem Klosterort sehr verbunden. 1678 vermachte sie der Klosterkirche schwarze Samtdecken mit goldenen Fransen für Altar, Kanzel und Taufstein. Im darauffolgenden Jahr stiftete sie die noch heute verwendeten Abendmahlsgeräte, einen vergoldeten Kelch mit Patene und Hostienkästchen.

Ein unbekannter Autor, der nur mit seinen Initialen „EWB“ überliefert ist, widmete der Herzoginwitwe 1677 „etliche Trauer- und Trostbilder" zum unverhofften Tod ihres Gemahls und fügte den drei kalligraphisch gestalteten Trostgedichten Rahmen jeweils eine lavierte Federzeichnung mit Ansichten des Klosters bei. Diese Ansichten sind die ältesten Ansichten des noch unzerstörten Schlosses und der Klosteranlage. Die hier abgebildete Zeichnung stellt die Herzogin Magdalena Sibylla in ihrer Witwentracht am Sarg ihres Mannes vor der Kulisse des Jagdschlosses.

Die vierseitige Trauerschrift, die aus dem Besitz der Herzogin Magdalena Sibylla herrührt, wird in der Leichenpredigten-Sammlung des Hauptstaatsarchivs Stuttgart aufbewahrt (J 67 Bü 7 l).

Nach einem Artikel von Albrecht Ernst in der Mitgliederzeitung des Württembergischen Geschichts- und Altertumsvereins 6/2008.
Bild: Hauptstaatsarchiv Stuttgart

   

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