Gengenbach


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ehem. Benediktinerabtei
 

Die Benediktinerabtei Gengenbach ist eines der vier großen Klöster, die für die Geschichte und die Entwicklung der Ortenau bedeutend waren. Gengenbach ist dabei das einzige, in dessen Umfeld eine nennenswerte Siedlung, sogar eine Stadt entstanden ist - und auch die einzige erhaltene Klosteranlage.

Die klösterliche Niederlassung geht auf das Wirken iroschottischer Mönche und das frühe 8. Jahrhundert zurück. Sie wurde zwischen 724 und 727 durch Pirmin der Benediktinerregel unterworfen und stieg in der Folgezeit durch Schenkungen des Königs und des Adels zum beherrschenden Grundbesitzer im Kinzigtal auf.

1007 wird es von Kaiser Heinrich II. an das neugegründete Bistum Bamberg geschenkt, steht aber unter der Vogtei zunächst der Zähringer, dann der Staufer, die Teile des Klosterbesitzes nachhaltig an sich ziehen. Dieser Besitz bleibt seit dem 13. Jahrhundert dem Kloster verloren, die Siedlung vor dem Kloster erhält Stadtrechte und wird später freie Reichsstadt. Besitzbasis des Klosters bleiben die dörflichen Gebiete im vorderen Kinzigtal und verstreute Besitzungen in der Region. Die Schirmvogtei kam in die Hand des Bischofs von Straßburg und lag später bei der Reichslandvogtei, der Verwaltung des Ortenauer Reichsguts und damit bei dem jeweiligen Pfandherren.

Nach wirtschaftlichem Niedergang im 15. Jh., als das Kloster fast in ein Chorherrenstift umgewandelt worden wäre, wurde es 1463 der Bursfelder Kongregatin angeschlossen und konnte im 16. Jh. die Reformation in der Stadt verhindern. Zu Beginn des Neunjährigen Kriegs zerstörten 1689 französische Truppen das Kloster, dessen Bauten anschließend durch die Vorarlberger Baumeister Franz Beer und Johann Jakob Rischer bis 1702 wieder hergestellt wurden.

Bei der Säkularisation 1803 fiel das Kloster mit allen seinen rechtsrheinischen Besitzungen an Baden. Die Klosterkirche wurde Pfarrkirche für die Stadt Gengenbach und wurde 1896 im Stil des neoromanischen Eklektizismus renoviert. Die Klostergebäude beherbergen heute eine Fachhochschule.

     

im Detail:

Westseite
Ansicht von Osten

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Inneres der Klosterkirche

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