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Spätmittelalter am Oberrhein: |
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Wichtige Künstler waren zu Beginn dieser Epoche der in Straßburg
tätige Meister der Karlsruher Passion", der für viele Jahre
in Basel wirkende Konrad Witz und die Malerfamilie Murer am Bodensee. Einen
weiteren Höhepunkt jener Kunstblüte stellt das Schaffen Martin
Schongauers in Colmar dar. Schongauer war der überragende Maler und
Kupferstecher seiner Generation und wirkte nicht nur vor Ort auf seine
Zeitgenossen: Der junge Albrecht Dürer etwa reiste 1491 aus Nürnberg
an den Oberrhein, um hier die Kunst des Meisters zu studieren. Werke all
dieser Künstler werden in der Ausstellung zu sehen sein. Deren Abschluss
bilden Gemälde von Hans Baldung Grien, Hans Holbein dem Älteren
und dem Jüngeren und vom Schöpfer des Isenheimer Altars, Matthias
Grünewald, dessen Kreuzigung und Kreuztragung zu den bedeutendsten Werken
der Kunsthalle zählen.
Die Grundlage der Präsentation bildet der ausgezeichnete Sammlungsbestand der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe. Er wird vielfältig ergänzt durch hochkarätige Leihgaben großer Museen in Deutschland, Frankreich, England, der Schweiz, den Niederlanden und den USA. Die Ausstellung wird sowohl Werkstattzusammenhänge vor Augen fuhren als auch grundlegende Stilwandlungen von der Spätgotik zur Frührenaissance auf-zeigen. Beleuchtet werden die Wechselwirkungen zwischen der Tafelmalerei und verwandten künstlerischen Medien wie Druckgraphik, Buch- und Glasmalerei sowie Bildteppichen. Dass der Oberrhein ein Zentrum des frühen Kupferstichs war, belegen die Werke des hochbedeutenden, namentlich nicht näher bekannten Meisters E.S.", in denen Motive der zeitgenössischen Malerei auf-gegriffen sind, die aber auch ihrerseits in starkem Maße auf die Malerei zu-rückwirkten. Die Zeichenkunst ist unter anderem durch auserlesene Werke des Straßburger Meisters der Gewandstudien" vertreten, von dem die Kunsthalle auch charakteristische Tafelbilder besitzt; daneben werden Glasgemälde nach seinen Entwürfen zu sehen sein. Viele Meister bedienten sich mehrerer Dar-stellungsmedien: Schongauer arbeitete als Maler und Kupferstecher; der Konstanzer Rudolf Stahel hinterließ Buchminiaturen und Altargemälde; Dürer, Holbein und Baldung waren nicht nur Maler, sondern schufen auch Holzschnittillustrationen für den florierenden Buchdruck in Straßburg und Basel. Zwei Abschnitte der Ausstellung sind Sonderthemen gewidmet: einerseits der privaten Andachtskunst, die durch Klappaltärchen, illuminierte Gebetbücher und Einblattholzschnitte repräsentiert wird, und andererseits zwei bedeutenden Auftraggebern, nämlich Hugo von Hohenlandenberg, Bischof von Konstanz, und Markgraf Christoph I. von Baden. Beide, der Kirchenfürst und der Lan-desherr, haben eine Reihe außergewöhnlicher sakraler Kunstwerke gestiftet. Zu ihnen zählt der große Hohenlandenberg-Altar", der ehemals die Kapelle der Konstanzer Bischofspfalz schmückte und derzeit für die Ausstellung umfas-send restauriert wird. In qualitativer und quantitativer Hinsicht wurde um 1500 in der Kunst am Oberrhein Außerordentliches geleistet. Trotz erheblicher Einbußen durch Bildersturm, Revolutionen und Kriege lässt sich das noch heute anschaulich nachvollziehen. Die Ausstellung der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe wird dazu Gelegenheit bieten. |
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