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Spätmittelalter am Oberrhein:

Hans Seyfer

Bildhauer an Neckar und Rhein um 1500

29.11.2002-26.1.2003
Städtische Museen Heilbronn
Hans Seyfer war einer der führenden süddeutschen Stein- und Holzbildhauer in der Zeit um 1500. Doch trotz seines unbestrittenen künstlerischen Ranges blieb er bis heute weithin unbekannt Mit der Heilbronner Aus-stellung wird Seyfers Kunst erstmals einer breiteren Öffentlichkeit nahegebracht und der Fachwelt zur Diskussion gestellt

Im Zentrum der Ausstellung stehen das grandiose Heilbronner Hochaltarretabel von 1498 in der Kilianskirche, der Kopf des Kruzifixes vom Sülmertor und die erhaltenen monumentalen Steinskulpturen des Speyerer Ölbergs. Die Halbfiguren der vier Kirchenväter aus der Predella des Heilbronner Hochaltars sind in den Städtischen Museen neben hochrangigen Vergleichswerken von weiteren herausragenden Bildhauern der »Dürerzeit« wie Conrat Sifer, Niclaus Hagenauer, Veit Wagner Conrat Meit und namentlich nicht bekannten Meistern, die ihm zeitlich und räumlich nahe standen, zu sehen.

Hans Seyfer, 1505
Kopf des Kruzifixes vom Sülmertor
Städtische Museen Heilbronn
Aktueller Anlass der Ausstellung ist der 500. Jahrestag der Aufnahme des Künstlers als Bürger der Reichsstadt Heilbronn. Wo er vorher ansässig war ist nicht nachweisbar So ist Heilbronn die einzige Stadt, in der er sicher eine Werkstatt betrieben hat, und in welcher er bis zu sei-nem unerwarteten Tod zu Beginn des Jahres 1509 arbeitete.

Nur wenige gesicherte Nachrichten und Werke sind von Seyfer erhalten geblieben. Eines seiner Hauptwerke, das 1498 datierte Hochaltarretabel, steht in der Heilbronner Kilianskirche. Lediglich drei Jahre später lieferte er die Kreuzigungsgruppe für den St. Leonhardskirchhof in Stuttgart. Des weiteren schuf er in seiner Heilbronner Werkstatt das steinerne Kruzifix, welches 1505 vor dem Sülmertor seine Aufstellung fand, und im folgenden Jahr erhielt Seyfer den Auftrag zur Herstellung eines Ölbergs im Kreuzgang des Speyerer Doms. Die Fertigstellung dieses monumentalen Ölbergs erlebte Seyfer nicht mehr Sein Bruder Lenhart, der ebenfalls mit Arbeiten in der Ausstellung präsentiert wird, führte in Speyer seine Arbeit fort und trat in Heilbronn sein »Erbe« an.

Neben den Städtischen Museen und der Kilianskirche in Heilbronn ist die Stuttgarter Hospitalkirche ein weiterer Ausstellungsort. Aus konservatorischen Gründen war es nicht möglich, die aus Sandstein gearbeitete Kreuzigungsgruppe nach Heilbronn zu transportieren, doch vermitteln Fotografien von Klaus Pfotenhauer in der Seyfer-Ausstellung einen guten Eindruck von dieser Kreuzigungsgruppe.

Katalog und Ausstellung haben das Ziel, ein umfassendes Bild von dem Bildhauer Hans Seyfer und seinem Umfeld zu zeichnen und durch die erstmalige Zusammenführung der Exponate einen Beitrag zur Wiederentdeckung eines vergessenen Künstlers von überregionaler Bedeutung zu leisten.

Katalog mit Beiträgen von namhaften Autoren (204 S., 199 Abbildungen, 25,- €).

Im »Doppelpack« mit der 1998 erschienenen Werkmonographie »Der Heilbronner Schnitzaltar von Hans Seyfer« (144 S., l 19 Abbildungen, 2. Aufl. 2000, 25,- €) zusammen 35,- €!

in Surfin' Süden: Biographische Notiz

Speyrer Ölberg
Kreuzgangreliefs aus dem Wormser Dom


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