Griseldis oder Griselda ist eine Romanfigur, die
zum ersten Mal im Decamerone Giovanni Boccaccios begegnet.
Griselda ist die Tochter eines armen Bauern, und wird nach
ihrer
Heirat mit einem Fürsten
durch
verschiedene Prüfungen auf die Probe gestellt,
ob sie ihm völlig ergeben ist. Griseldis erträgt
alle diese Prüfungen und Torturen geduldig.
Nach
Boccaccio heiratet Griselda Gualtieri, den Markgrafen
von Saluzzo. Er
prüft sie, indem er erklärt, dass ihr erstes
Kind, eine Tochter, und ebenso später ihr Sohn getötet
werden müssen.
Griselda
gibt
gehorsam sie
beide ohne Widerspruch auf, aber die Kinder werden weggebracht
und erzogen.
Schließlich sagt sich Gualtieri öffentlich
von Griselda los, unter der Behauptung, er hätte einen
päpstlichen Dispens zur Ehescheidung, um eine bessere Frau
suchen zu können. Griselda geht zu ihrem Vater zurück und
lebt bei ihm. Als einige
Jahre später
Gualtieri bekanntgibt, dass er wieder heiraten wolle,
wird Griselda
als Dienerin zurückgerufen, um die Hochzeitsfeiern
vorzubereiten. Er stellt ihr ein zwölfjähriges
Mädchen als seine Braut vor, das aber in Wirklichkeit
ihrer beider Tochter ist; Griselda heißt sie willkommen.
Da offenbart Gualtieri seinen Plan,
und Griselda nimmt
freudig
ihren
Platz als Frau und Mutter
wieder ein.
Boccaccios italienische Erzählung wurde von Petrarca
ins Lateinische übersetzt und so einem breiteren Publikum
zugängig gemacht. Während bei Boccaccios Version
noch die Kritik am unnötig grausamen Fürsten überwogen
hatte, steht bei Petrarca das Lob der geduldigen, ihrem
Mann und Fürsten völlig ergebenen Ehefrau im
Vordergrund.
ganz oben: Pesellino, Geschichte der Griselda: Die Begegnung
zwischen Gualtieri und Griselda
darunter: Pesellino,
Geschichte der Griselda: Gualtieri und die Bürger von
Saluzzo
Beides Bergamo, Accademia Carrara |