1945 - Mythen der Nationen


Mythen der Nationen
1945 - Arena der Erinnerungen

Eine Ausstellung des Deutschen Historischen Museums in der Ausstellungshalle von L.M.Pei

2. Oktober 2004 bis
27. Februar 2005

Als die Ausstellung "Mythen der Nationen. Ein europäisches Panorama" über die Erfindung der Nationen im 19. Jahrhundert im Juni 1998 zu Ende ging, stellte sich die Frage nach der historischen Konstruktion der Nation im 20. Jahrhundert. Im Zentrum der Ausstellung des Deutschen Historischen Museums im Jahr 2004 steht die Auseinandersetzung mit den Erinnerungen der Völker Europas, Israels und der USA an den Zweiten Weltkrieg und den Völkermord.
Die Ausstellung wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsministerin Dr. Christina Weiss, am 1. Oktober 2004 eröffnet.
Angesichts der Schrecken des Zweiten Weltkrieges mußten die Nationen nicht nur die Probleme des Wiederaufbaus bewältigen; viel schwerer wog die Frage, wie sich die zerrissenen Gesellschaften, mehrfach gespalten zwischen Mitläufertum, Kollaboration und Widerstand, einen würden. Obwohl große Teile Europas 1945 am Rande eines Bürgerkrieges standen, gelang den meisten Staaten eine Wiedergeburt. Wenn es auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs am Ende eine gewisse Stabilität gab, so lag dies auch wesentlich an Geschichtskonstruktionen, welche die Nationen als symbolischen Sockel für ihre Neugründungen verwendeten.
Vor allem mit Hilfe von Bildern, welche die heroischen Taten des nationalen Widerstandes bezeugen sollten, wurde die Idee der widerständigen Nation Bestandteil der nationalen Erinnerung. Immer wieder sind die Ikonen des Zweiten Weltkrieges und des Holocaust auf Plakaten, Postkarten, Briefmarken oder Medaillen abgebildet. Bis heute werden sie in Magazinen, Zeitungen, Büchern (allen voran in Schulbüchern) zitiert, in Fernsehproduktionen tausendfach reproduziert, in der Literatur, in Theaterstücken, sogar in Reden immer neu erschaffen.
Neben den Exponaten aus den Beständen des Deutschen Historischen Museums sind National-und Landesmuseen, Galerien, Gedenkstätten, Archive (insbesondere Filmarchive) und Bibliotheken aus mehr als 25 Ländern Europas sowie Israels und der USA mit Leihgaben an diesem internationalen Projekt beteiligt, das so einen einmaligen und noch nie dagewesenen internationale Vergleich ermöglicht.
Die multimediale Ausstellung zeigt nicht allein Gemälde, Graphik, Plakate oder Photographien; Sie wird ausführlich Filme, das Massenmedium des 20. Jahrhunderts, einbeziehen. Hierzu gehören berühmte Werke der Regisseure Frank Beyer, Claude Lanzmann, Roberte Rossellini, Andrej Tarkowski, Andrzej Wajda oder Konrad Wolf.
Die begleitende Publikation zur Ausstellung in zwei Bänden (zus. 970 Seiten und 900 zum Teil farbigen Abbildungen) erschien im Verlag Philipp von Zabern im April 2004. Preis: 50 € (im Museumsladen des DHM; im Buchhandel 128 €.)

   
   

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