Burgen und Schlösser im Kraichgau

  

Schatthausen

Wasserschloss am Ortsrand (mittelalterl. / 1562/83) der Bettendorff, Zillenhart und Göler v. R.
Schatthausen gehörte zur Burg Hohenhardt und war im 14. Jh. im Besitz der Ministerialen von Hohenhardt und der Gabel von Obrigheim. Die später aufgesplitterten Besitzrechte wurden um 1470 vorübergehend durch Wendel von Neipperg zu einheitlicher Ortsherrschaft unter der pfälzischen Meckesheimer Cent zusammengefasst. Ab 1562 erwarben die von Bettendorff durch Heirat und Kauf Schatthausen. Nach dem Teilungsvertrag von 1562 errichteten sie die ältesten Teile des jetzigen Wasserschlosses, wohl an Stelle einer älteren Anlage. Nach weiteren Besitzveränderungen fiel 1828 das Schloss vermutlich von den Zyllenhardt an die Göler von Ravensburg.
Das Wasserschloß liegt nördlich des Ortes. Ein breiter Wassergraben umgab sowohl den Bereich des Herrenhauses als auch den nordwestlich daran anstoßenden jetzigen Gutshof; der zweite, das Herrenhaus noch besonders schützende innere Graben, über den ehemals eine Zugbrücke führte, ist zugeschüttet.
Die Anlage des Schlosses in seiner heutigen Gestalt geht zurück auf die Herren von Bettendorf, deren Wappen sich sowohl am rundbogigen Eingangstor zum Vorhof (1569) als auch an einer Scheuer des Wirtschaftshofes (1583) befindet; die Kellertür des Schlosses selbst zeigt die Jahreszahl 1562. Ein Allianzwappen Brüggen/Zyllenhardt an einer zweiten Scheuer hat die Jahreszahl 1721.
Vom Vorhof aus betritt man das Schloss durch einen schmucklosen, mit Schlüsselscharten versehenen Torbau, das nach dem angebrachten Allianzwappen Brüggen/ Gerner von Lilienstein 1670 erbaut wurde. Der ursprünglich asymetrische Hof wurde im 19. Jh. durch einen Anbau vor den rechten Flügel des Schlosses in seiner Raumwirkung verändert; die Achse des Torbaus entspricht jetzt der Achse des Hofs. Die beim Umbau übernommenen Fenstergewände lassen das gebäude einheitlich wirken. Die Baugruppe selbst besteht aus einem dreigeschossigen Hauptbau, einem ebenso dreigeschossigen Flügelbau links und einem niedrigeren Wirtschaftsbau rechts. An der rückseitigen Front ist die linke Ecke mit einem runden Turm verstärkt, im rechten Teil springt ein viereckiger Anbau in den ehemaligen Graben vor. Keine Reste älterer Ausstattung im Innern.

   

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