Gartenlust


 
 

ValsanzibioSeit der Zeit der Renaissance war der fürstliche Garten sowohl ein Ort der Vergnügungen als auch der Repräsentation. Hier zeigte sich der Sinn des Bauherrn für planmäßige Gestaltung, hier konnte der Bauherr Pracht und Luxus im Kleinen verwirklichen. Gartenkunst stand im Spannungsfeld von Geometrie und Planung einerseits, von höfischer Lustbarkeit und höfischer Mode andererseits.

Den Anfang machten streng geometrisch angelegte Renaissancegärten, wie man sie bei den Schlössern der Loire noch findet. In Baden-Württemberg gibt der Leonberger Pomeranzengarten, 1609 von Heinrich Schickhardt für die Herzoginwitwe Sibylla von Württemberg erbaut, einen Eindruck von dieser frühen Phase. Auch der erste Heidelberger Schlossgarten, das "Hasengärtlein", gehört hierher.

Der "Hortus palatinus", der um 1620 verwirklichte Heidelberger Schlossgarten, den Kurfürst Friedrich V. von dem französischen Architekten Salomon de Caus erbauen ließ, folgt noch ganz seinen Renaissance-Vorbildern, steht aber schon an der Schwelle zum Barock.

Diese Zeit, Ludwig XIV. und dem von Le Notre geplanten und gebauten Schlosspark von Versailles verpflichtet, kultiviert die Liebe zur Geometrie und überzieht die Landschaft mit einem Netz von klaren Formen und Bezugsachsen, die den Triumph des Menschen über die Natur versinnbildlichen. Ihr Sinnbild ist der "französische Garten", wie man ihn vom vorderen Teil des Schwetzinger Schlossparks kennt.

Neben dem französischen Garten entwickelt sich in Schwetzingen, noch zu Zeiten seines Schöpfers Nicolas de Pigage, der Garten im englischen Stil, von Friedrich Ludwig von Sckell ab 1777 nach englischem Vorbild verwirklicht.

Bild. Barockgarten Valsanzibio (Prov. Padua), Ende 17. Jahrhundert

     

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