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Antike Statuen auf Briefmarken

Die Skulpturhalle Basel hat in den vergangenen Jahren immer wieder gezeigt, wie die Antike in modernen Medien wie in der Werbung, in Comics oder im Film weiterlebt. In der neusten Ausstellung der Skulpturhalle geht es um antike Skulpturen auf Briefmarken: Beispiele aus aller Welt zeigen, wie und warum Staaten auf ihren Briefmarken antike Figuren abbilden.

Briefmarke zu den Olympischen Spielen von 1948 aus MonacoIn der Anfangszeit der Briefmarken in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts haben vor allem junge Republiken in Europa und Übersee für ihre Marken auf antike Figuren zurückgegriffen: Sie benutzten griechisch-römische Gottheiten oder pseudoantike Frauengestalten, um ihren noch jungen Ländern Tradition einzuhauchen. So gab zum Beispiel 1854 die Schweizerische Post eine Briefmarke mit einer Helvetia heraus, die nach dem Vorbild der Stadtgöttinnen Athena oder Roma gestaltet war.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erschienen die ersten Briefmarken, die konkrete antike Skulpturen zeigten. Im faschistischen Italien zierten beispielsweise Statuen von Kaiser Augustus die Briefmarken. Damit wollte Mussolini seine Herrschaft an das antike römische Weltreich anknüpfen. Im Laufe der Jahre verwendeten die Staaten antike Skulpturen immer mehr als willkommene Qualitätssymbole für praktisch alle beliebigen Anlässe und Zwecke. Besonders beliebt sind antike Sportdarstellungen. Die körperorientierte griechische Kunst bietet dafür zahllose Vorlagen und die Olympischen Spiele stellen eine direkte Verbindung zur klassischen Antike her.

Was es zu sehen gibt
Neben Briefmarken im Original zeigt die Skulpturhalle ausgesuchte Beispiele in monumentalen Vergrösserungen und stellt diese den Gipsabgüssen der entsprechenden Statuen gegenüber. Ergänzt wird die Schau mit seltenen Briefdokumenten und Belegen aus der Frühzeit der griechischen Postgeschichte aus einer Privatsammlung.

Die Ausstellung ist nicht nur für Philatelisten spannend, sondern für alle, die sich für Macht und Einfluss von Bildern in modernen Medien interessieren.

Katalog
Antike Statuen auf Briefmarken, hrsg. v. Tomas Lochman, Verlag der Skulpturhalle Basel 2011. 96 Seiten mit über 300 Abbildungen. Broschiert. ISBN 978-3-905057-28-7, Preis an der Museumskasse: CHF 29.00


Sog. Augustus von Primaporta, Statue des Prinzeps im Prunkharnisch

Italienische Briefmarke der faschistischen Zeit

Sog. Augustus von Primaporta, Statue des Prinzeps im Prunkharnisch

Italienische Briefmarke der faschistischen Zeit, mit der das Regime an Macht und Größe der römischen Kaiserzeit anknüpfen wollte

Diskuswerfer (Diskobolos) des Molon. Bronzekopie nach dem verschollenen griech. Bronze-Original.

Oben auf der Seite: Briefmarke zu den Olympischen Spielen von 1948 aus Monaco..

 

Skulpturhalle Basel, Mittlere Strasse 17, 4056 Basel
Tel. +41 (0)61 261 52 45
sh@skulpturhalle.ch, www.skulpturhalle.ch
geöffnet: Di–Fr 10–17 h, Sa-So 11–17 h



Diskuswerfer (Diskobolos) des Molon

Text & Bilder: Skulpturhalle Basel
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