Revolution 1848/49

 

Der Heckerzug
Kritik am Vorgehen der Gemäßigt-Liberalen

Ein Verdammungsurtheil ergeht über die badischen Republikaner, weil sie den <gesetzlichen> Weg verlassen haben. (...) Das Benehmen der deutschen Liberalen in den Angelegenheiten Badens erscheint dem schweizerischen Menschenverstand unbegreiflich. Ob eine Republik gegenwärtig in Deutschland wünschenswerth, ob die Mehrheit dafür oder dagegen sei, diese Frage lassen wir jetzt unberührt; wir wollen selbst zugeben, dass die Monarchie mit ihren Hofräthen, ihren Orden und Ruhegehalten in Deutschland zur Stunde die einzig mögliche Staatsform sei. Eine andere Frage dagegen ist die, ob gegen die republikanisch Gesinnten der Weg eingeschlagen werden sollte, der von den anders gesinnten deutschen Liberalen betreten wurde. Die Aufregung im Badischen entstand hauptsächlich wegen des angekündigten Einmarsches der württembergischen und bayerischen Truppen. War es klug von Seite der liberalen Badenser, diesen Truppen zu rufen? Wir glauben, es war im höchsten Grade unklug, wenn nichts schlimmeres dahinter steckt. (...) Zur Gewalt nahm man die Zuflucht, ehe man zur Belehrung der einstigen Freunde das Nöthige gethan habe. Welchen Ausgang auch die Schilderhebung der Republikaner in Baden haben mag, deren Folgen werden zunächst diejenigen zu verantworten haben, welche in unserer Zeit, mitten in den Revolutionsstürmen, die sie selbst heraufbeschwören halfen, dem Volke gegenüber keine andere Sprache kennen als die Feuerschlünde.»

Neue Zürcher Zeitung, 18. März 1998 (NZZ Online) vom 22. April 1848- Sonderseite

   

im Detail:

weiter:

Niederlage bei Kandern
"Unruhen in Baden"

siehe auch:

D' Gälfiäßler:
Das Heckerlied als wav-Datei (nur auf CD)
Das Heckerlied als real-audio-Datei

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