(Ottilien-
oder Odilienberg), der "heilige Berg" des Elsass,
bei Obernai gelegen, Dept.
Bas-Rhin (67)
Der
Berg, 752 m hoch, beherbergte einen gallorömischen Siledungsplatz
und im Frühmittelalter die Burg der Herzöge des Elsass
aus dem Geschlecht der Etichonen, Hohenburg genannt.
Einer von
ihnen, der grausame Herzog Adalrich, verstieß gemäß der
Legende seine Tochter Odilia, die blind geboren war. Diese
wurde jedoch von
ihrer Amme im Kloster
Baume-les-Dames aufgezogen und erhielt ihr Augenlicht in dem Moment, als
sie ihr Leben Gott weihte und sich taufen ließ. Kurz
vor seinem Tod übergab
ihr Vater ihr seine Burg, damit sie einen Nonnenkonvent errichtete. Odila
bewirkte viele Wunder, und das Kloster wurde stark und mächtig.
Zwischen
1175 und 1195 verfasste die Äbtissin Herrad von Landsberg
hier den Hortus deliciarum (dt.: "Garten der Köstlichkeiten").
Bis in die
Gegenwart hinein ist der Mont Ste. Odile ein Wallfahrtsort,
die Heilige wurde 1632 Schutzpatronin des Elsass und zwischen
1870 und 1918 eine Symbolfigur für den Widerstand gegen
die preußische Besatzung. |