Baden


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Erwerbungen Badens 1802 - 1819

Erwerbungen Badens 1802 - 1819. Karte: Wikimedia Commons/ziegelbrenner CCA-SA 3.0
Erwerbungen Badens 1802 - 1819. Karte: Wikimedia Commons/ziegelbrenner CCA-SA 3.0

Auf Wunsch Napoleons wurde Baden mit dem Ende des Alten Reiches auf ein Vielfaches seines alten Besitzes vergrößert. Ziel war für den Franzosenkaiser, einen Mittelstaat zu schaffen, der als Vorfeld gegen die weiteren süddeutschen Staaten dienen konnte. Durch die Vergrößerung auf eine strategisch eigentlich unsinnige Form konnte Napoleon die politische Abhängigkeit steigern; sie wurde dann durch eine Bindung an das Kaiserhaus - die Ehe des Erbprinzen Karl mit Napoleons Adoptivtochter Stéphanie Beauharnais - auch verwandtschaftlich untermauert.

Warum ausgerechnet das kleine Baden zum MIttelstaat aufgebaut wurde, hatte mehrere Gründe. Zum einen stand mit dem greisen Markgrafen Karl Friedrich ein Fürst zur Verfügung, der einerseits Tradition verkörperte, andererseits über diese erhebliche Aufwertung (er wurde zunächst Kurfürst, dann Großherzog) aber dem französischen Einfluss offen stand. Die anderen beiden Mächte wären Bayern gewesen, das mit einer Vergrößerung der Kurpfalz zu groß geworden wäre, und Österreich, das durch Napoleons Politik gerade aus dem Reich hinausgedrängt werden sollte.

Bis 1801 bestand Baden aus den (1771 vereinigten) alten Markgrafschaften Baden-Baden und Baden-Durlach mit dem zu Baden-Durlach gehördenden Gebieten der Oberen Markgrafschaft um Emmendingen und im Markgräflerland. Der Reichsdeputationshauptschluss 1803 gab die rechtsrheinische Kurpfalz sowie die rechtsrheinischen Territorien der Hochstifte Speyer, Straßburg, Basel und Konstanz an Baden. 1805 kamen Vorderösterreich (samt dem von ihm abhängigen Gebiet der ortenauischen Reichsritterschaft) dazu, mit der Gründung des Rheinbunds 1806 die Gebiete der Fürstentümer Fürstenberg und Leiningen. Territoriale Ausgleichsverträge brachten 1810 das Gebiet der Landgrafschaft Nellenburg und 1819 die ehemalige Grafschaft Hohengeroldseck an Baden.

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Glasfenster aus Schloss Baden-Baden mit dem seit 1807 festgelegten großherzoglichen Staatswappen). Die beiden Wappentiere Badens halten einen Schild mit den Wappen der altbadischen und der zwischen 1802 und 1806 erworbenen: die Kurpfalz, die Ortenau, Teile der Hochstifte Speyer (mit Bruchsal), Straßburg (mit Ettenheim) und Konstanz, das Großpriorat Heitersheim, Teile der Grafschaft Eberstein, das Stift Odenheim, die Reichsstadt Gengenbach, die Grafschaft Bonndorf, Salem, Petershausen, die Reichenau, Ohningen, die Reichsstädte Überlingen und Pfullendorf, die Grafschaft Hauenstein, Rheinfelden, Mainau, Blumenfeld, die Kommenden Beuggen und Freiburg, Konstanz, Villingen und Bräunungen. Unter dem Schild sind die Wappen jener Standesherrschaften dargestellt, die der Souveränität des Großherzogs unterstellt sind.

Baden-Baden, 1806
Bemaltes Glas, 185 x 84 cm (mit. Rahmen)
Privatbesitz


 

 

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