Deutschordensmuseum
Bad Mergentheim


Fotos der "Premiumklasse": "Tierfotos von dem Naturfotografen Fritz Pölking"

23. September 2004 - 13. Februar 2005

"Schüler verlieren Bezug zur Natur" lautete erst kürzlich eine Überschrift in der Presse und der Artikel verriet: "Jeder neunte Schüler glaube, Enten seien gelb". Beim Betrachten der Aufnahmen von Fritz Pölking wird das Interesse für die Natur geweckt. Denn Pölkings Vorliebe in der Naturfotografie gilt der Dokumentation und der Verhaltensstudie von Tieren in ihrer natürlichen Umgebung. Er vermittelt mit seinen Aufnahmen das Gefühl, die Schönheit und Vielfalt der Natur unmittelbar selbst zu erleben. Pölking hat sich einer "sanften" Naturfotografie verschrieben. Dies erfordert 1. biologisches Hintergrundwissen, 2. defensives Verhalten, 3. lange Brennweiten. Und immer wieder betont er die Verantwortlichkeit für die Umwelt und mahnt den Einsatz für ihren Schutz ein. Damit tritt er gleichzeitig für eine authentische Tierfotografie ein, für ihn ist die Zeit wichtig, die er mit den Tieren verbringt. "Erst wenn die Tiere den Fotografen nicht mehr beachten, bekomme ich die Fotos, die i!
ch haben möchte". Das setzt große Ausdauer und behutsamen Umgang mit der Natur voraus. Eine Naturaufnahme ohne Eingriff des Fotografen in das Geschehen oder Motiv steht bei ihm an erster Stelle, sie ist für Pölking die "Premiumklasse" der Naturfotografie. Um solche Fotos von manipulierten Aufnahmen zu unterscheiden, plädiert er für die freiwillige Kennzeichnung von Naturfotografien: als echt, kontrolliert oder erfunden. Das setzt jedoch Ehrlichkeit voraus. Bei arrangierten Aufnahmen z. B. arbeitet ein Fotograf mit Futter und Lockmitteln oder greift in den natürlichen Wuchs der Umgebung ein. Gegen "manipulierte Bilder und verstümmelte Wahrheiten" schlägt er folgende Kennzeichnung vor: Naturdokument, Wild und kontrolliert (Arbeit mit Eingriffen in die Natur), Captive (Aufnahmen zahmer oder gefangener Tiere) und Montage. Die Gesellschaft Deutscher Tierfotografen (GDT), deren Mitbegründer er ist, hat vor einigen Jahren diesbezügliche Richtlinien herausgegeben.
Wie aufwendig die "sanfte" Naturfotografie ist, läßt sich anhand seines wohl bekanntesten Fotos erzählen. Am Krater des Vulkans Alcedo auf den Galapagos-Inseln ist ein sehr seltenes Naturschauspiel zu beobachten: junge Bussarde landen auf dem Rücken von Elefantenschildkröten. Der Vulkan ist wohl einer der einzige Platz auf der Welt, an dem dies zu sehen ist. Um jedoch in den Krater des Vulkans zu gelangen, muß man in der Äquatorhitze acht bis zwölf Stunden über Lava bergauf marschieren. Zelt, Wasser und Proviant für drei Tage sollten zur Ausrüstung gehören. Pölking wollte für dieses Foto kein Risiko eingehen und nahm Proviant für zehn Tage sowie 20 Liter Wasser mit. Seine Mühe wurde mit diesem aufsehenerregenden Tierfoto belohnt. Es gewann 1982 unter 75.000 eingesandten Aufnahmen den Wettbewerb der US-Zeitschrift "National Wildlife" den ersten Preis.
In der Ausstellung gibt es einen von der Naturschutzgruppe Taubergrund eingerichteten Raum für Kinder. Die "Tauberhüpfer" (Jugendgruppe der Naturschutzgruppe Taubergrund) bieten an sechs Nachmittagen Kindern und Jugendlichen verschiedene Aktionen zum Mitmachen an. Zwei interessante Tierfilmvorführungen im Mergentheimer Kino, ein Diavortrag zur heimischen Flora und Fauna, ein Leseraupen Special der Stadtbücherei, ein Kurs "Tierfotografie" der VHS für Jugendliche sowie Führungen durch die Ausstellung bilden das umfangreiche Begleitprogramm.
Die Ausstellung des Stadtmuseums Schleswig wird in Kooperation mit dem Deutschordensmuseum durchgeführt. Der Katalog "Momente der Natur. Fotografische Impressionen und Essays" (112 Seiten, 105 Farbbilder) ist zum Preis von 20,- Euro erhältlich.

"Tierfotos des Naturfotografen Fritz Pölking"
Sonderausstellung im Deutschordensmuseum Bad Mergentheim

Ausstellungseröffnung am 22. September 2004, 19.30 Uhr

April - Oktober: Dienstag - Sonntag 10.30 - 17.00 Uhr
November - März: Dienstag - Samstag 14.00 - 17.00 Uhr
Sonntag und Feiertage 10.30 - 17.00 Uhr
24./25./31. Dezember geschlossen

 

 
   

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